Ernst Ludwig Kirchner | Deutscher expressionistischer Maler der von den Nazis schikaniert wurde

Ernst Ludwig Kirchner | Deutscher expressionistischer Maler, der von den Nazis schikaniert wurde

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Ernst Ludwig Kirchner

Ernst Ludwig Kirchner war ein führender deutscher Expressionist und Grafiker, der 1905 die einflussreiche Künstlergruppe Die Brücke mitbegründete.

Kirchner wurde 1880 in Aschaffenburg, Bayern, geboren und studierte zunächst Architektur, widmete sich aber bald der bildenden Kunst. Gemeinsam mit seinen Freunden Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gründete er Die Brücke mit dem Ziel, traditionelle akademische Stile abzulehnen und eine neue, expressivere Kunstform zu schaffen.

Kirchners frühe Gemälde wie “Mädchen unter japanischem Schirm” (1906) und “Künstler und sein Modell” (1907) zeigten eine lebendige, unnatürliche Farbpalette und verzerrte Perspektiven, die charakteristisch für den Expressionismus waren. Seine Werke erforschten oft Themen wie Bosheit, Erotik und die psychologischen Spannungen des modernen städtischen Lebens, wie in seinem berühmten Gemälde “Straße, Berlin” (1907, 1913) zu sehen ist.

1915 erlitt Kirchner nach seiner freiwilligen Meldung zum Militärdienst im Ersten Weltkrieg einen Nervenzusammenbruch. Später zog er in die Schweiz, wo er viele allegorische Landschaftsbilder schuf, die Menschen im Einklang mit der Natur zeigen. Kirchner litt jedoch weiterhin unter Depressionen und seine Werke wurden in den 1930er Jahren von den Nazis als “entartet” gebrandmarkt. Tragischerweise nahm er sich 1938 im Alter von 58 Jahren das Leben.

Ernst Ludwig Kirchner | Geburt und frühe Jahre

Ernst Ludwig Kirchner wurde am 6. Mai 1880 in Aschaffenburg, Bayern, Deutschland, geboren. Er war der älteste Sohn von Ernst und Maria Kirchner. Sein Vater arbeitete als Chemietechniker in der Papierindustrie.

Kirchner verbrachte seine frühe Kindheit in Aschaffenburg, aber die Familie zog später nach Frankfurt am Main im Jahr 1886. Während seiner Kindheit lebte Kirchner auch mehrere Jahre mit seiner Familie in der Schweiz, speziell in Perlen bei Luzern von 1887 bis 1889, wo sein Vater stellvertretender Direktor einer Papierfabrik war. Im Jahr 1890 zog die Familie erneut um, als Kirchners Vater zum Professor für Papierwissenschaften an das Chemnitzer Technikum berufen wurde. Dort besuchte Kirchner die örtliche Oberschule und machte 1901 sein Abitur.

Frühes Leben in Aschaffenburg

Kirchner wurde am 6. Mai 1880 in Aschaffenburg geboren, wo er seine frühen Kindheitsjahre verbrachte. Aufgewachsen in dieser kleinen bayerischen Stadt wurde er wahrscheinlich mit der traditionellen deutschen Kultur und Kunst vertraut, die später seine Arbeit inspirieren würde. Als Kind zog Kirchner oft mit seiner Familie um, lebte in Frankfurt, der Schweiz und Chemnitz. Diese vielfältigen Umgebungen und Kulturen in jungen Jahren könnten zu seiner Offenheit für avantgardistische Ideen und internationale Einflüsse später im Leben beigetragen haben.

Kirchners Geburtshaus in Aschaffenburg, gegenüber dem Bahnhof, ist heute ein Museum, das seinem Leben und Werk gewidmet ist. Dies zeigt die Bedeutung seiner Herkunft für seine künstlerische Entwicklung. Obwohl Kirchners reifer Stil sehr modern und expressiv war, bewahrte er eine Verbindung zur traditionellen deutschen Kunst, insbesondere zu den Holzschnitten von Albrecht Dürer. Seine frühe Kindheit in Aschaffenburg könnte ihn für diese historischen Wurzeln sensibilisiert haben.

Der Verein KirchnerHAUS Aschaffenburg hat Kirchners Elternhaus renoviert und Ausstellungen über seine prägenden Jahre in der Stadt eingerichtet. Dies deutet auf die Bedeutung hin, die darauf gelegt wird, zu verstehen, wie seine Herkunft seine spätere künstlerische Entwicklung beeinflusst hat.

Während Kirchners revolutionärer künstlerischer Stil aus seiner Mitarbeit in der Die Brücke Gruppe in Dresden und Berlin entstand, scheint sein frühes Leben in der traditionellen bayerischen Stadt Aschaffenburg eine wichtige Grundlage und Inspirationsquelle für seine späteren Werke geboten zu haben, die den modernen Expressionismus mit einer Verbindung zur deutschen Kunsttradition vereinten.

Ernst Ludwig Kirchner | wegweisender deutscher Expressionist

Kirchner gründete 1905 zusammen mit Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff die Künstlergruppe Die Brücke in Dresden. Diese Gruppe spielte eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Expressionismus, indem sie traditionelle akademische Stile zugunsten einer kühnen, gefühlvollen Bildsprache ablehnte.

In den frühen Jahren der Die Brücke produzierte Kirchner viele lebhafte, verzerrte Gemälde, die Themen des modernen Stadtlebens, der Sexualität und der psychologischen Spannung erkundeten, wie “Mädchen unter japanischem Schirm” (1906) und “Straße, Berlin” (1913). Sein innovativer Einsatz von Farbe und fragmentierten, kantigen Kompositionen hatte einen großen Einfluss.

Nach seinem Umzug nach Berlin im Jahr 1911 wurde Kirchner für seine expressiven Holzschnitte bekannt, die er für führende Zeitschriften und Bücher schuf. Seine grafische Arbeit in dieser Zeit galt als bahnbrechend.

Kirchners künstlerischer Stil veränderte sich nach seinen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg, als er einen Nervenzusammenbruch erlitt und aus dem Militärdienst entlassen wurde. Er begann mehr allegorische, introspektive Landschaftsbilder zu produzieren, oft mit Figuren im Einklang mit der Natur, während er weiterhin mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte.

Trotz der Nazis, die seine Arbeit als “entartet” bezeichneten und 1937 über 600 seiner Gemälde zerstörten, hat Kirchners Erbe als wegweisender deutscher Expressionist überdauert. Sein kühner, emotional aufgeladener Stil hat Generationen von Künstlern nachhaltig beeinflusst.

Ernst Ludwig Kirchner | Ausbildung und frühes Leben

Kirchner wurde am 6. Mai 1880 in Aschaffenburg, Bayern, geboren. Als Kind lebte er aufgrund der häufigen Umzüge seiner Familie, bedingt durch die Arbeit seines Vaters, in mehreren verschiedenen Städten. Kirchner besuchte das Gymnasium in Chemnitz, wo er 1901 sein Abitur ablegte.

Nach Abschluss seiner schulischen Ausbildung begann Kirchner 1901 ein Architekturstudium an der Königlich Technischen Hochschule in Dresden. Während seiner Zeit in Dresden wurde er enger Freund des Mitstudenten Fritz Bleyl, mit dem er eine radikale künstlerische Haltung teilte.

Von 1903 bis 1904 verbrachte Kirchner zudem ein Semester in München, wo er an der privaten Kunstschule von Wilhelm von Debschitz und Hermann Obrist studierte und Kurse in Aktzeichnen und Komposition belegte.

Kirchner schloss sein Architekturstudium 1905 an der Technischen Universität Dresden ab. Während dieser Zeit hatte er jedoch zunehmend seine Aufmerksamkeit auf die Malerei und die bildenden Künste gerichtet, anstatt eine Karriere in der Architektur zu verfolgen.

Ernst Ludwig Kirchner | Architektonische Ausbildung

Kirchner studierte von 1901 bis 1905 zunächst Architektur an der Königlich Technischen Hochschule in Dresden, bevor er sich vollständig der bildenden Kunst zuwandte. Sein architektonischer Hintergrund zeigt sich in den geometrischen, strukturierten Kompositionen seiner Gemälde, die oft anguläre, blockartige Formen aufweisen. Dies ist beispielsweise in Werken wie “Straße, Berlin” zu sehen, wo die Stadtsilhouette eine fragmentierte, kubistische Qualität hat.

Kirchners Vertrautheit mit architektonischem Zeichnen und Designprinzipien spiegelt sich in seinem expressiven, linearen Malstil wider. Seine kühnen, grafischen Konturen und der Einsatz von starken Kontrasten wurden wahrscheinlich durch seine architektonische Ausbildung geprägt. Die verzerrten Perspektiven und die flachen, zweidimensionalen Räume in Kirchners Gemälden, wie etwa in “Nollendorfplatz”, reflektieren eine Ablehnung traditioneller akademischer Ansätze zur Darstellung, die er wahrscheinlich während seines Architekturstudiums kennengelernt hat.

Kirchners Interesse an der Darstellung der menschlichen Figur in Bewegung und der Erforschung von Themen des modernen Stadtlebens wurde ebenfalls von seinem architektonischen Hintergrund und seinen Beobachtungen der gebauten Umgebung beeinflusst.

Ernst Ludwig Kirchner | Kunst

Kirchner gründete 1905 zusammen mit Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff die Künstlergruppe Die Brücke in Dresden. Diese Gruppe spielte eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Expressionismus, indem sie traditionelle akademische Stile zugunsten einer kühnen, gefühlvollen Bildsprache ablehnte.

In den frühen Jahren der Die Brücke produzierte Kirchner viele lebhafte, verzerrte Gemälde, die Themen des modernen Stadtlebens, der Sexualität und der psychologischen Spannung erkundeten, wie “Mädchen unter japanischem Schirm” (1906) und “Straße, Berlin” (1913). Sein innovativer Einsatz von Farbe und fragmentierten, angulären Kompositionen hatte einen großen Einfluss.

Nach seinem Umzug nach Berlin im Jahr 1911 wurde Kirchner für seine expressiven Holzschnitte bekannt, die er für führende Zeitschriften und Bücher schuf. Seine grafische Arbeit in dieser Zeit galt als bahnbrechend.

Kirchners künstlerischer Stil veränderte sich nach seinen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg, als er einen Nervenzusammenbruch erlitt und aus dem Militärdienst entlassen wurde. Er begann mehr allegorische, introspektive Landschaftsbilder zu produzieren, oft mit Figuren im Einklang mit der Natur, während er weiterhin mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte.

Trotz der nationalsozialistischen Bezeichnung seiner Werke als “entartet” und der Zerstörung von über 600 seiner Gemälde im Jahr 1937 hat Kirchners Erbe als wegweisender deutscher Expressionist überdauert. Sein kühner, emotional aufgeladener Stil hat Generationen von Künstlern nachhaltig beeinflusst.

Die Brücke

Die Brücke war eine wegweisende deutsche Expressionisten-Gruppe, die 1905 in Dresden von vier Architekturstudenten gegründet wurde: Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl. Der Name “Die Brücke” spiegelte ihr Ziel wider, eine neue, ausdrucksstärkere Form der Kunst zu schaffen, die die Kluft zwischen Vergangenheit und Zukunft überbrücken sollte.

Die Gruppe strebte danach, die Konventionen der traditionellen akademischen Malerei abzulehnen und stattdessen kühne, verzerrte Formen, lebendige Farben und rohe emotionale Ausdrucksformen zu umarmen. Sie wurden von Werken postimpressionistischer und fauvistischer Künstler sowie deutschen Renaissance-Druckern wie Albrecht Dürer beeinflusst.

Neben der Malerei waren die Künstler von Die Brücke für ihre innovative Druckgrafik bekannt, insbesondere für Holzschnitte. Sie porträtierten oft Szenen des modernen Stadtlebens, der menschlichen Figur und der Natur in einem stark stilisierten, emotionalen Stil.

Weitere bekannte Mitglieder von Die Brücke waren Max Pechstein, Otto Mueller und Emil Nolde. Die Gruppe veranstaltete regelmäßig Ausstellungen von 1906 bis 1913, als interne Spannungen zu ihrer Auflösung führten. Dennoch hatte der revolutionäre Ansatz der Künstler einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung des deutschen Expressionismus.

Die Brücke wird heute als wegweisende Bewegung anerkannt, die eine neue Ära der modernen Kunst einläutete, geprägt durch die Ablehnung des Realismus zugunsten einer subjektiveren, psychologisch aufgeladenen Bildsprache. Der Einfluss der Gruppe ist in den Werken vieler späterer Expressionisten und Avantgarde-Künstler erkennbar.

Ernst Ludwig Kirchner und der Erste Weltkrieg

1914, zu Beginn des Krieges, meldete sich Kirchner aus einem Gefühl patriotischer Pflicht zum Militärdienst, obwohl er pazifistisch eingestellt war. Er wurde zur Bedienung eines Munitionswagen eingeteilt, erlitt jedoch während des Trainings einen

Nervenzusammenbruch und wurde 1915 als dienstuntauglich entlassen. Kirchners Gemälde “Selbstbildnis als Soldat” von 1915 zeigt eindrucksvoll seine innere Zerrissenheit und das Trauma des Krieges. Die verzerrte, anguläre Figur spiegelt seinen zerrütteten geistigen Zustand nach seinem Zusammenbruch wider.

Die Kriegsjahre waren für Kirchner äußerst schwierig. Er litt unter Ängsten, Depressionen und war abhängig von Alkohol und Drogen, während er mit den Folgen seines Militärdienstes kämpfte. 1917 reiste Kirchner auf Anraten seines Freundes Henry van de Velde in die Schweiz, um sich zu erholen. Er verbrachte Zeit in Sanatorien und auf der Staffelalp oberhalb von Davos, wo er viele Drucke schuf, die das Klinikpersonal und die Patienten darstellen.

Kirchners Kriegserfahrungen und deren Nachwirkungen führten zu einer Veränderung seines künstlerischen Stils. Seine früheren lebhaften, expressiven Straßenszenen Berlins wurden durch allegorische, introspektive Landschaften ersetzt, die sein inneres Unruhe widerspiegelten. Die Nationalsozialisten stempelten Kirchners Kunst später als “entartet” ab und zerstörten 1937 über 600 seiner Werke. Sein Gemälde “Selbstbildnis als Soldat” überlebte jedoch und wurde zu einem ikonischen Bild des Traumas des Ersten Weltkriegs.

Ernst Ludwig Kirchners bekannteste und einflussreichste Werke

Ernst Ludwig Kirchner | Deutscher expressionistischer Maler der von den Nazis schikaniert wurde
Ernst Ludwig Kirchner | Deutscher expressionistischer Maler der von den Nazis schikaniert wurde

Straße, Berlin (1913) – Dieses Gemälde zeigt die lebhafte, fragmentierte Atmosphäre einer Berliner Straßenszene mit angulären, verzerrten Figuren. Es veranschaulicht Kirchners frühen expressionistischen Stil und das urbane Thema.

Selbstbildnis als Soldat (1915) – Nach Kirchners Zusammenbruch während des Ersten Weltkriegs entstand dieses verzerrte Selbstporträt, das das Trauma und die psychologischen Folgen seines Militärdienstes einfängt. Es wurde zu einem ikonischen Bild der Kriegsauswirkungen auf Künstler.

Berliner Straßenszene (1913-1914) – Ein weiteres wegweisendes Werk, das die moderne Stadt porträtiert. Das Gemälde zeigt die kräftigen Farben, angulären Formen und fragmentierte Komposition, die Kirchners expressionistischen Stil definierten.

Ernst Ludwig Kirchner | Deutscher expressionistischer Maler der von den Nazis schikaniert wurde
Ernst Ludwig Kirchner | Deutscher expressionistischer Maler der von den Nazis schikaniert wurde

Bergwald (1918-1920) – Nach seinem Umzug in die Schweiz begann Kirchner, die alpine Landschaft um Davos zu malen. Werke wie dieses zeigen einen Wechsel zu einer kühleren Farbpalette, während er seinen lebhaften, teppichartigen Ansatz zur Darstellung der Natur beibehielt.

Berliner Strassenszene (+ Baume, verso) (1913-1914) – Dieses Gemälde hat 2006 mit 38,1 Millionen Dollar den höchsten Preis bei einer Auktion für ein Werk von Kirchner erzielt, was seine dauerhafte Bedeutung als wegweisender deutscher Expressionist unterstreicht.

Kirchners kühner, emotionaler Stil und sein innovativer Einsatz von Farbe und Form in Gemälden, Drucken und anderen Medien machten ihn zu einer führenden Figur in der Entwicklung des deutschen Expressionismus. Seine Werke sind heute in bedeutenden Museen weltweit zu finden und beeinflussen weiterhin Generationen von Künstlern.

Erkundete Themen

Ernst Ludwig Kirchner erforschte in seinen berühmtesten Gemälden mehrere Schlüsselthemen:

Modernes Stadtleben

Werke wie “Straße, Berlin” und “Berliner Straßenszene” zeigen die lebhafte, fragmentierte Atmosphäre des frühen 20. Jahrhunderts in Berlin. Kirchner fing die Energie und Ängste des modernen Stadtlebens durch verzerrte Perspektiven, anguläre Figuren und kräftige Farben ein.

Sexualität und das weibliche Aktmodell

Kirchners “Straßenmädchen”-Serie, von der “Straße, Berlin” ein bekanntes Beispiel ist, erforschte Themen der Sexualität und der Figur der städtischen Prostituierten. Er porträtierte die schicken Straßenmädchen mit angulären, maskenhaften Gesichtern und stolzem Ausdruck.

Psychologische Spannung

Kirchners Gemälde vermittelten oft ein Gefühl der psychologischen Spannung und der Entfremdung, selbst in intimen Szenen. Die unnatürlich hellen Farben und die distanzierten Figuren in Werken wie “Zwei Mädchen” verleihen der sonst zarten Thematik eine Unruhe.

Die Auswirkungen des Krieges

Nach seinen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg verlagerte Kirchner seinen Stil zu allegorischen, introspektiven Landschaften. Gemälde wie “Selbstbildnis als Soldat” fangen kraftvoll das Trauma und die innere Zerrissenheit ein, die er nach seinem Militärdienst und Zusammenbruch erlitt.

Die Naturwelt

In seinen späteren Jahren in der Schweiz produzierte Kirchner lebendige Berglandschaften wie “Bergwald”, die die natürliche Welt als heilenden Rückzugsort von den Ängsten des modernen Lebens darstellten. Diese Werke haben eine teppichartige Qualität mit großen Farbflächen.

Während seiner Karriere waren Kirchners kühner, emotionaler Stil und sein innovativer Einsatz von Farbe und Form Mittel zur Erforschung der menschlichen Erfahrung in der schnell verändernden modernen Welt. Seine Gemälde bleiben ikonische Beispiele des deutschen Expressionismus.

Ernst Ludwig Kirchners künstlerischer Stil

Früher expressionistischer Stil (1905-1915)

Als Mitbegründer der Gruppe Die Brücke entwickelte Kirchner in den frühen 1900er Jahren einen kühnen, expressiven Stil. Seine Gemälde zeigten lebhafte Farben, verzerrte Perspektiven und anguläre, fragmentierte Formen. Häufig porträtierte er nackte weibliche Figuren, städtische Szenen und die Naturwelt in einer rohen, emotionalen Art und Weise. Werke wie “Straße, Berlin” (1913) sind Beispiele dieser frühen expressionistischen Phase.

Übergang zu städtischen Szenen (1915-1917)

Während des Ersten Weltkriegs konzentrierte sich Kirchner auf die Darstellung der belebten Straßen Berlins. Seine Serie “Strassenbilder” fing die Energie und Entfremdung des modernen Stadtlebens durch verzerrte Perspektiven und gestische Pinselstriche ein. Figuren ragen schief und neigen in diesen Werken, die akademische Konventionen ablehnen. Gemälde wie “Nollendorfplatz” (1916) zeigen diesen Übergang.

Allegorische Landschaften (1917-1938)

Nach einem Zusammenbruch während des Krieges zog Kirchner 1917 in die Schweiz. Dort nahm sein Stil eine introspektivere, allegorische Qualität an. Er begann, lebendige Landschaften zu malen, die die Naturwelt darstellen, oft mit menschlichen Figuren im Einklang mit der Natur. Werke wie “Bergwald” (1918-1920) haben eine teppichartige Qualität mit großen Farbflächen. Diese späteren Gemälde reflektieren Kirchners persönliche Kämpfe und die Suche nach Trost in der Natur.

Während seiner gesamten Karriere blieb Kirchners Stil verwurzelt in der expressiven Kraft des Expressionismus mit kühnen Farben, verzerrten Formen und emotionaler Intensität. Aber sein Thema und Ansatz entwickelten sich von den städtischen Akten und Straßenszenen der Die Brücke zu den allegorischen Landschaften seiner letzten Jahre in der Schweiz. Kirchners innovativer Stil hatte einen dauerhaften Einfluss auf die moderne Kunst und beeinflusste Generationen von Expressionisten und Avantgarde-Künstlern.

Der Aufstieg des industriellen Kapitalismus

Kirchner und die anderen Mitglieder der Gruppe Die Brücke spürten die wachsende Kluft zwischen sich selbst und der vormodernen, natürlichen Welt, als Deutschland eine rasche Industrialisierung und Urbanisierung durchlief. Dieses Gefühl von Ungleichgewicht und Entfremdung war ein zentrales Thema in ihrer expressionistischen Kunst.

Kirchners frühe Gemälde wie “Straße, Berlin” erkundeten die Ängste und Fragmentierung des modernen Stadtlebens unter dem Kapitalismus. Er porträtierte die überfüllten Straßen, schicken Straßenmädchen und anonymen Figuren der Stadt in einem verzerrten, emotionalen Stil, der akademische Konventionen ablehnte. Sein Übergang weg vom Malen des weiblichen Akts hin zu Stadtbildern in seiner Serie “Strassenbilder” wurde von seinem Wunsch angetrieben, die Auswirkungen der Industrialisierung und des Kapitalismus auf die deutsche Gesellschaft und Kultur einzufangen.

Kirchner sah die Ausbreitung moderner Technologien und städtischer Entwicklung als Unterwerfung der Natur. Diese Spannung zwischen der natürlichen und der industriellen Welt spiegelt sich in Werken wie “Landschaft im Taunus” wider, die die Landschaft mit dem Eindringen von Zügen und Schiffen kontrastieren. Die kühnen, unnatürlichen Farben, angulären Formen und gestischen Pinselstriche in Kirchners Gemälden waren ein bewusster Versuch, die emotionalen und psychologischen Auswirkungen des Lebens unter den Bedingungen des industriellen Kapitalismus zu vermitteln, im Gegensatz zur “kalten, mechanischen Logik der modernen Welt”.

Der Aufstieg des Kapitalismus und die Transformation der deutschen Städte und Landschaften hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf Kirchners künstlerische Vision, was ihn dazu veranlasste, seinen unverwechselbaren expressionistischen Stil zu entwickeln, um mit den Ängsten des modernen Stadtlebens zu ringen. Seine Kunst wurde ein Vehikel zur Erforschung der menschlichen Erfahrung inmitten der raschen sozialen und technologischen Veränderungen des frühen 20. Jahrhunderts.

Romanzen

Kirchner heiratete nie, obwohl er 1938 kurz vor seinem Tod eine Heiratslizenz mit einer Frau namens Erna Schilling ausstellte und eine Zeremonie plante, die jedoch nicht stattfand. Kirchner wird als jemand beschrieben, der “mehrere enge weibliche Begleiter” im Laufe der Jahre hatte, aber die Details dieser Beziehungen sind nicht bekannt.

Eine spezifische romantische Partnerin, die erwähnt wird, ist Doris Kirchner, die als Kirchners “Partnerin” bezeichnet wird, obwohl die Art und der Zeitpunkt dieser Beziehung unklar sind. Es gibt keine Erwähnung davon, dass Kirchner jemals verheiratet war oder mit jemandem verheiratet war. Die biografischen Informationen konzentrieren sich mehr auf seine künstlerische Karriere und die Beziehungen innerhalb der Künstlergruppe Die Brücke.

Erna Schilling

Erna Schilling war eine Nachtclubtänzerin aus Berlin, die Kirchner nach seinem Umzug dorthin im Jahr 1911 kennenlernte. Sie wurde

seine Freundin und Modell. 1913 malte Kirchner ein Porträt von Erna mit dem Titel “Porträt von Erna Schilling” (auch bekannt als “Kranke Frau” oder “Frau mit Hut”). Dieses Gemälde markierte eine neue Phase in Kirchners künstlerischem Stil mit spitzen, angulären Pinselstrichen, die Ernas melancholische Stimmung zu dieser Zeit widerspiegelten.

Ernst Ludwig Kirchner | Deutscher expressionistischer Maler der von den Nazis schikaniert wurde
Ernst Ludwig Kirchner | Deutscher expressionistischer Maler der von den Nazis schikaniert wurde

Erna und ihre Schwester Gerda waren auch Modelle für Kirchners berühmtes Gemälde “Potsdamer Platz” aus dem Jahr 1914, eines seiner bedeutendsten Berliner Straßenszenen-Werke. Kirchners und Ernas Beziehung als eine der “Gleichheit” dauerte bis zu Kirchners Tod im Jahr 1938 an. Dies legt nahe, dass sie eine enge persönliche Verbindung jenseits von Künstler und Modell hatten.

1938, kurz vor seinem Selbstmord, hatten Kirchner und Erna sogar eine Heiratslizenz ausgestellt, obwohl die Zeremonie nicht stattfand.

Obwohl die Details begrenzt sind, deuten die Informationen darauf hin, dass Erna Schilling über viele Jahre hinweg eine wichtige romantische Partnerin und Muse für Kirchner war. Sie inspirierte einige seiner bekanntesten expressionistischen Gemälde, die das moderne Stadtleben in Berlin darstellen. Ihre Beziehung scheint ein bedeutender Teil von Kirchners persönlichem und künstlerischem Leben gewesen zu sein.

Spätere Jahre in der Schweiz (1917-1938)

1917 zog Kirchner auf Anraten eines Freundes nach Davos, Schweiz, um sich von dem mentalen und physischen Zusammenbruch zu erholen, den er nach seinen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg erlitten hatte. In der Schweiz malte Kirchner weiterhin fleißig und produzierte viele wichtige Landschaftswerke, die die alpine Umgebung um Davos herum darstellten. Gemälde wie “Bergwald” (1918-1920) zeigen eine Verschiebung zu allegorischeren, introspektiven Szenen.

Kirchner wurde zunehmend durch den Aufstieg der Nazi-Partei in Deutschland und deren Verfolgung moderner Künstler beunruhigt. Viele seiner Werke wurden von den Nazis als “entartet” gebrandmarkt. 1923 zog Kirchner in das Wildbodenhaus in Frauenkirch, Schweiz, und schrieb, dass dies einen “Wendepunkt” in seinem Leben darstellen würde. Während dieser Zeit kämpfte er weiterhin mit Depressionen und Sucht.

Ernst Ludwig Kirchner Tod

Am 15. Juni 1938, im Alter von 58 Jahren, nahm Kirchner sich durch einen Schuss vor seinem Haus in Frauenkirch, Schweiz, das Leben. Kirchners Suizid erfolgte kurz nachdem die Nazis im Jahr 1937 über 600 seiner Gemälde beschlagnahmt und zerstört hatten, was für den Künstler einen verheerenden Schlag darstellte.

Er wurde auf dem Waldfriedhof in Davos, Schweiz, begraben. Kirchners tragischer Tod markierte das Ende seiner bahnbrechenden Karriere als führende Figur in der deutschen Expressionismus-Bewegung. Trotz der Widrigkeiten und Verfolgungen in seinen späteren Jahren hat Kirchners Erbe als innovativer und einflussreicher Künstler überdauert. Seine kühnen, emotionellen Gemälde und Drucke werden weiterhin als einige der bedeutendsten Werke des deutschen Expressionismus gefeiert.

Verfolgung durch das Nazi-Regime und gemobbt bis zu seinem Tod

Im Jahr 1933 brandmarkten die Nazis Kirchners Werk als “entartete Kunst”, ebenso wie das vieler anderer moderner Künstler. Dies war Teil einer Kampagne, um die avantgardistische Kunst zu diskreditieren und zu unterdrücken, die die Nazis als Bedrohung für ihre enge Vorstellung von deutscher Kultur sahen. 1937 wurden über 600 von Kirchners Gemälden von den nationalsozialistischen Behörden aus deutschen Museen beschlagnahmt. Viele von ihnen wurden in der berüchtigten Ausstellung “Entartete Kunst” in München gezeigt, die darauf abzielte, die öffentliche Meinung gegen den Modernismus aufzuwiegeln.

Nach der Ausstellung wurden die meisten von Kirchners beschlagnahmten Werken entweder im Ausland verkauft oder zerstört. Dieser massive Verlust seiner Kunst war ein verheerender Schlag für den gealterten Künstler, der bereits mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte. Kirchner war zutiefst verstört über den Aufstieg der NSDAP und deren Verfolgung moderner Künstler. Die Ablehnung seines kühnen, emotionalen expressionistischen Stils durch die Nazis, den sie als “undeutsch” ansahen, bedrückte ihn zutiefst.

1938, im Alter von 58 Jahren, nahm Kirchner sich tragischerweise durch einen Schuss vor seinem Haus in der Schweiz das Leben. Der Verlust so vieler seiner Gemälde durch die Hände der Nazis war ein wesentlicher Faktor in seiner Entscheidung.

Trotz der besten Bemühungen der Nazis, sein Erbe auszulöschen, haben Kirchners bahnbrechende expressionistische Gemälde und Drucke als einige der ikonischsten Werke der deutschen Kunst des frühen 20. Jahrhunderts überdauert. Sein kühner, innovativer Stil hatte einen nachhaltigen Einfluss auf Generationen von Künstlern, auch wenn er in den letzten Jahren seines Lebens unter der Verfolgung durch das Nazi-Regime litt.

Der Nazi-Tyrann Ernst Ludwig Kirchner

Kirchners kühler, verzerrter expressionistischer Stil, der traditionelle akademische Konventionen ablehnte, wurde von den Nazis als Verfall der “wahren deutschen Kunst” angesehen. Sie betrachteten seine lebendigen Farben, seine winkligen Formen und sein emotionales Motiv als Verderbnis der künstlerischen Werte. Viele von Kirchners Gemälden, wie seine “Straße, Berlin”-Serie, porträtierten das fragmentierte, urbane moderne Leben, das die Nazis verachteten. Sie sahen seine Fokussierung auf moderne Stadtszenen und das Bild der Straßenmädchen als moralisch und sozial degeneriert an.

Als Mitbegründer der wegweisenden Künstlergruppe Die Brücke stand Kirchner an vorderster Front der expressionistischen und avantgardistischen Bewegungen, die die Nazis unterdrücken wollten. Seine innovative Druckgrafik und seine Ablehnung traditioneller Techniken wurden als degeneriert angesehen. Die Nazis verbanden Expressionismus mit jüdischen und ausländischen kulturellen Einflüssen, die sie aus der deutschen Kunst vertreiben wollten. Kirchners Werk wurde von diesen “undeutschen” Elementen als verunreinigt angesehen.

1937 wurden über 600 von Kirchners Gemälden von den nationalsozialistischen Behörden aus deutschen Museen beschlagnahmt und in der berüchtigten Ausstellung “Entartete Kunst” in München gezeigt. Dies war Teil einer Kampagne, um die moderne Kunst zu diskreditieren und zu zerstören, die nicht mit der engen Vorstellung der Nazis von deutscher Kultur und nationaler Identität übereinstimmte.

Die Verfolgung und Zensur von Kirchners Werk durch die Nazis war ein verheerender Schlag für den gealterten Künstler, der bereits mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte. Diese Erfahrung trug wahrscheinlich zu seinem tragischen Suizid im Jahr 1938 bei, nur ein Jahr nach der massenhaften Beschlagnahme seiner Gemälde.

Referenzen

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